Wald

Gereizt von zuvor stapfte Yoru durch den Wald. Nein, sie würde diesen Mann bestimmt niemals, nie, nicht heiraten. Sie würde weggehen von zuhause. Zu ihrer Tante! Ja genau, möglichst bald, ihre Tante würde sie aufnehmen, das wusste sie und sie könnte im Badehaus mithelfen. Langsam nahm der Plan in Yorus Kopf gestalt an und sie blieb stehen. Wenn sie jetzt einfach gerade aus weiter gehen würde. Sie wusste nicht, wo sie dann hinkäme, aber sie wäre weg von zuhause. Vorsichtige um nicht erneut das Lederband aus Versehen zu zertrennen zog Yoru ihr Säckchen unter dem Stab hervor und öffnete es vor ihrer Nase. Nachdenklich zählte sie das Geld. Für gewöhnlicht trug sie immer alle ihre Sachen und ihr Geld mit sich. So auch heute. Entschlossen befestigte Yoru das Säckchen wieder an der Halterung des Stabes und ging dann ziemlich stur dreinblickend tiefer in den Wald. Ja, sie würde nun ein anderes Leben leben. Sie würde endlich FREI sein. Leise begann sie vor sich hin zu summen. Sie hatte schon das erste mal als sie einen Kampfstab in der Hand gehalten hatte gewusste, dass sie nicht einfach heiraten und Mutter werden würde und ihr ganzes Leben nichts sinnvolleres machen würde. Damals war die vier gewesen und heute, mit 16, war es endlich so weit. Aber es hatte ja auch lange genug gedauert, fand Yoru.

Langsam lief Lya durch den Wald. Sie war ungewöhnlich früh unterwegs, aber sie hatte etwas merkwürdiges gerochen. Nun war der Geruch allerdings verschwunden, sie roch nurnoch ein paar Menschen. Was das wohl war?

Yoru blieb auf einmal Ruckartig stehen. Wieder raschelte etwas un innerhalb von kurzer Zeit hatte sie ihren Stba wieder zur Hand. "Wer ist da?" fragte sie laut und etwas unsicher. Ja, das war wohl der Nachteil an einem solchen Leben...

Scheinbar hatte der Mensch sie entdeckt. Sie trat auf den Weg, auf dem das Mädchen lief.

Yoru stieß einen erschrockenen schrei aus und meinte dann nur "Verzeiht, ihr Habt mich erschreckz.. ist das..." sie runzelte die Stirn "Ist das ein SCHWANZ" ihr mund klappte auf und sie hätte fast den Stab fallen lassen...

Sie lächelte kurz über die offensichtliche Verblüfftheit des Mädchens. "Sicher. Noch nie einen Halbdämon gesehen?"

"Nein" gab sie ehrlich und schlicht zu"Der sieht TOLL aus, darf ich den mal anfassen?" fragte sie begeistert und fühlte sich nicht mehr bedroht, sondern steckte den Stab wieder weg. Er sah so weich aus, das fand sie toll...

Sie ist...anders als andere Menschen...sie scheint ehrlich begeistert, kein bisschen angstvoll oder ablehnend..., überlegte sie. "Wenn du unbedingt willst...", antwortete sie dann auf die Frage des Mädchens. "Aber wehe du ziehst daran."

Beigeistert umkreiste die den Hälbdämonen und strich sanft über den Schwanz. Dann kicherte ise und kraulte ihn begeistert "Der ist TOLL, am liebsten hätte ich auch so einen" ihre augen funkelten vorlauter Begeisterung.

"Ich glaub nicht das du wirklich so einen willst.", sagte sie kühl und sah auf den Boden. Vermutlich hat sie keine Ahnung was es heißt ein halbdämon zu sein...

"Tut mir Leid, wenn ich euch verletzt habe, Mylady" sie verbeugte sich besorgt "Wenn ir erlaubt... könnte ich.. könnte ich euch vielleicht ein Stück begleiten. Ich bin noch nicht all zu lange auf mich selbst gestellt und naja... ich befürchte ich bin zu unerfahren um alleine bis zu meiner Tante zu kommen..."

Sie ist wirklich anders..., dachte sie. Aber gut... "Meinetwegen..." Sie hatte ohnehin zur Zeit nichts zu tun.

"Danke, das ist.. unglaublich nett" meinte sie und guckte treuherzig drein. "Gut... Wo gehen wir hin?" fragte sie mit plötzlicher Unternehmungslust. Sie war glücklich, dass sie endlich frei war, sonst war sie nicht so hyperaktiv...

"Was weiß ich...wo wohnt denn deine Tante?", fragte sie. "Ach ja: ich bin Lya."

"Mein Name ist Yoru" teilte sie ihr mit und erklärte dann "Irgendwo muss ein Dorf an einem See sein und dort hat meine Tante ein Badehaus... Wie das Dorfheißt, weiß ich nicht mehr, ich war zu klein, als ich das letzte mal dort war..."

Na toll...es gibt unzählige Dörfer an Seen... "Weißt du wenigstens in welcher Himmelsrichtung es liegt?"

"Moment" sagte sie und schloss die Augen. Nach einem Moment der Nachdenkens öffnete sie die Augen und deutete zielsicher richtung WEsten. "Dort.. und der See war ziemlich auffällig rund..."

"Wenn du meinst...hast du irgendetwas von ihr? Also etwas mit ihrem Geruch?"

"Ja" sagte sie und zog dan ganz ganz vorsichtig eine Kette heraus. Es war eine dieser aufklappbaren Ketten und es schien Yoru wirklich zu wiederstreben die KEtte auch nur Lyra hinzuhalten...

"Mal sehen..." Sie schnupperte kurz daran. Reichlich schwierig den Geruch der Tante da rauszufiltern...aber möglich. Sie brauchte etwas aber schließlich hatte sie den Geruch der Tante in der Nase. "Alles klar. Ich hab den Geruch...wir können los."

Sie legte den Kopf schief "Das ist toll, ich muss zugeben, ich verstehe nicht, warum du es so schlimm findest " Kanz kurz fasste die an ihren Rücken und für den Kurzen Moment in dem sie den Stab berührte veränderte sich ihr Gesichtisausdruck. Das Kind war weg und die Kämpferin war da, doch sobald sie die Hand wieder nach vorne nahm, lächelte sie wieder unternehmungslustig "Na gut... gehen wir..."

Also, ist ja nicht so als ob ich viele Menschen kennen würde, aber wenn ich mich nicht sehr irre gibt es kaum welche, die so...eigenartig sind...sie ist ziemlich interessant, auch wenn ich mich fragen sollte, was dieser Gesichtsausdruck eben sollte. "Glaub mir, wenn du so wie ich wärst, fändest du es mit Sicherheit nicht mehr so toll.", sagte sie abschließend auf Yorus erste Bemerkung. Dann ging sie in die Richtung, in der das Dorf liegen sollte. Mal sehen wie lange es dauert, bis ich diesen Geruch ausfindig machen kann...ich werd ja nicht gerade häufig als Spürhund eingesetzt.

"Nun, ich werde es nie herausfinden" meinte sie schulterzuckend und lächelte dann. Während sie sich durch den Wald kämpfte - wobei es ihr wohl um einiges schwerer fiel - musterte sie dem Anschein nach irgendwie.. verbitterten Halbdämonen. Sie wusste ja, dass es vorurteile gab gegen sie, aber ob so ein Leben wirklich so schlimm war, wie das Schicksal eriner normalen Frau, die erst an ihr Elternhaus undd ann an irgendeinen Mann und später seine Kinder gekettet war. Langsam wurde sie auch wieder ernster und blickte sich auch ab und zu leicht misstrauisch um. Aber irgendwie hatte sie dasGefühl, dass sie mit demm Halbdämonen als Gesellschaft ziemlich sicher war. Und notfalls konnte sie sich ja auch selbst sehr gut verteidigen.

Irgendwie hatte sie das Gefühl das Yoru nicht verstand, dass Halbdämonen weder von den Menschen, noch von den Dämonen akzeptiert wurden, aber sie hatte auch keine Lust ihr das zu erklären, weshalb sie einfach weiter voranlief und ausschau nach Verdächtigem hielt.